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„Dem Eigenen treu und offen für das Andere“

2. Ökumenischer Kirchentag 2010

in München

„Damit ihr Hoffnung habt“

Bewegende Eindrücke – Mut machende Erlebnisse

Sieben Jahre nach dem 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 fand der ersehnte 2. Ökumenische Kirchentag in München statt – mitten im Mai bei trübem, nasskaltem Wetter.

Doch schon beim Eröffnungsgottesdienst im Nieselregen in einer Menschenmenge von  50-tausenden auf der Theresienwiese stehend, die sonst eher durch die Oktoberfeste bekannt ist, gingen bei Gesang und Begrüßungsworten die Herzen auf – Voraussetzung war, wie in den folgenden Tagen, entsprechende Kleidung.

Mit Regenjacken, Hosen und Schuhen zum Wechseln sah ich den Regenschauern gelassen entgegen und konnte mich Wichtigerem als dem Wetter widmen, den Begegnungen und Inhalten. Erstaunlich fand ich, wie gleich zu Beginn und auch später in vielen Veranstaltungen das derzeit Wellen schlagende Thema „Missbrauch“ direkt und indirekt an- und ausgespochen wurde. Lieder wie: „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe.“- „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“ (Taizé) und „Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Friede werde unter uns.“, berührten, machten Mut, vermittelten Zuversicht und Hoffnung.

Der Abend der Begegnung mit vielen Blasorchestern und anderen Musikgruppen, kulinarischen und informativen Ständen von einem Innenstadtplatz zum nächsten und vielen geöffneten Kirchen endete mit einem eindrucksvollen Abendsegen mit tausenden Kerzen auf dem gesamten Innenstadtring.

Meine folgenden Tage waren geprägt von einem Wechsel von straffer Organisation und einem gelassenen auf mich Zukommen lassen. Häufig waren die aus der rund 700 Seiten umfassenden Tagungsmappe ausgesuchten Ver-anstaltungen, die im Messezentrum, dem Olympiastadion, der Universität und über das ganze Stadtgebiet verteilt waren, wegen Überfüllung geschlossen. Da hieß es: Flexibel sein, Alternativen finden oder spontanen Eingebungen folgen. Oft spielten sich vor den geschlossenen Saaltüren dramatische Szenen ab. So zum Beispiel, wenn Eltern für ihre sitzplatzreservierenden Kinder Proviant besorgt hatten und mit den heißen Hot dogs in den Händen erst nach telefonischer Rücksprache (wohl denen, die drin und draußen im Besitz von Handys waren!) an der Tür von innen abgeholt werden konnten!

Vor der Synagoge stieß ich auf eine Menschentraube, die sehr heftig ihren Unmut äußerte, weil wegen einer „Führung für Kinder“ kein Einlass für Erwachsene war!

Nun zu meinen persönlichen „Highlights“:

- Eine morgendliche Bibelarbeit über einen neutestamentlichen Text (Römer 8, 16-25) mit einer katholischen Theologin aus München und einer Rabbinerin aus Jerusalem.

- Anschließend :„Dem Eigenen treu und offen für das Andere“- eine Diskussion „Jenseits von Fundamentalismus und Relativismus“ mit dem katholischen Theologen Hans Küng, dem Rabbiner Walter Homolka und dem evangelischen Theologen Christoph Schwöbel.

- Ein Podiumsgespräch über die Verarbeitung von Gewalterlebnissen: „Sooft ich rede, muss ich schreien“ u.a. mit Sumaya Farhed-Naser, Ökologin und Friedenspolitikerin aus Palästina, einer Psychotherapeutin und Nachkommin von Holocaustüberlebenden aus Baden-Württemberg und der Pfarrerin aus Wendlingen bei Winnenden, wo im vergangenen Jahr durch einen jugendlichen Amokläufer großes Leid verursacht wurde.

- Ein Dialog mit Hans Küng und Jürgen Moltmann statt des erkrankten Jörg Zink über „Ökumenische Spiritualität – heute schon gelebt?“, vorbereitet von der Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ in Dresden.

- Im Familienzentrum „Eine Reise durch die Bibel mit Lied und Tanz“, ein munteres Mitmachprogramm mit viel Bewegung und Freude mit Siegfried Macht.

- Am Samstag das Nachtgebet in einem Lichtermeer von Kerzen auf dem Marienplatz mit Margot Käßmann, musikalisch umrahmt von der Studiogruppe Fritz Baltruweit und einer Harfinistin.

Dies nur „in Kürze“, um Neugier zu wecken für nächste Kirchentage, denn es gäbe noch viel mehr zu berichten.

Und für meine „verpassten Gelegenheiten“ gibt es einen Trost: der nächste Kirchentag kommt bestimmt! Sowohl für den evangelischen 2011 in Dresden wie auch für den Katholikentag 2013 in Mannheim wurden „alle“ herzlich eingeladen!

Wer weiß: Vielleicht gibt es eines Tages anregende „Christliche Kirchentage“ unter Einbeziehung weiterer Religionen: „Dem Eigenen treu und offen für das Andere“.

Waldraute Hölter

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